Messegelände Leipzig, Innenansicht der großen Glashalle.      Foto: marco-reuther@web.de Antiquariatsmesse auf der Leipziger Buchmesse.     Foto: marco-reuther@web.de Stand des Carlsen-Verlags. Die Harry-Potter-Bocher sind gut versteckt. Foto: marco-reuther.de Stand des "Eulenspiegel". Foto: marco-reuther.de Halana vor der Thomas-Kirche in Leipzig. Foto: marco-reuther.de Auch an vielen Orten in Leipzig wurde gelesen, zum Beispiel in der Absintheria. Foto: marco-reuther.de Marco Reuther (links) und Sven Adrian (Gollenstein Verlag) am Stand des Verlages. Foto: marco-reuther.de Der Stand von "Werk Zeugs". Foto: marco-reuther.de Kai Meyer bei seiner Lesung. Foto: marco-reuther.de ...und beim Signieren. Foto: marco-reuther.de Stand der Kunsthochschule Berlin mit dem Projekt "Weißensee". Foto: marco-reuther.de Markus Heitz während seiner Lesung.  Foto: marco-reuther.de Der Leipziger Nachtwächter (vor der Nikolai-Kirche) lädt zum Rundgang ein. Foto: marco-reuther.de Stand des Mückenschwein Verlags. Foto: marco-reuther.de Nina Maruhn während ihrer Lesung.  Foto: marco-reuther.de ...nicht nur lesen: Entspannung beim Tischfußball. Foto: marco-reuther.de Winnetou lebt... Foto: marco-reuther.de ...ein Verlag auf drei Rädern. Foto: marco-reuther.de NSU-Oldtimer, zur Kaffee-Küche umgerüstet. Foto: marco-reuther.de Halana vor dem Alten Rathaus in Leipzig. Foto: marco-reuther.de Der Stand der saarländichen Verlage. Foto: marco-reuther.de Bernhard Hennen (rechts) beim Signieren. Foto: marco-reuther.de Andrang bei der Signier-Stunde von Bernhard Hennen und Kai Meyer. Foto: marco-reuther.de Halana vor der Thomas-Kirche. Foto: marco-reuther.de Stand des Carlsen-Verlags. Antiquariatsmesse   www.werk-zeugs.de Oldtimer-Kaffeeküche ... kleiner Bericht mit Schwerpunkt Fantasy     und einige Schnappschüsse Bücher machen glücklich. Sogar wenn einem der Tod begegnet. Auffällig ist jedenfalls auf der Leipziger Buchmesse 2012, dass die Besucher selbst im größten Gewühl einen vergnügten Eindruck machen und gelassen bleiben. Hängt ja vielleicht damit zusammen, dass Hektik und Lesen etwa so gut zusammenpassen, wie Pferdemist auf einem Himbeersorbet. So bleibt es selbst dann noch ganz entspannt, wenn Tausende Leseratten an einem Ort zusammenkommen. Na gut, drei Euro für einen angeblichen Hotdog zu bezahlen, für den man in New York am nächsten Laternenmast aufgeknüpft würde, das kann einen dann doch mal die Contenance aus dem Gesicht wischen, aber das war wirklich die Ausnahme. Und man muss unumwunden zugeben: Das Messezentrum ist schon beeindruckend, mit der riesigen Glaskuppel im Zentrum, von der dann lichtdurchflutete Gänge zu den fünf großen Hallen und zum „Congress Center Leipzig“ abzweigen. Zudem hat man durch die klare Gliederung alles recht schnell im Griff und kann sich kaum verlaufen (na ja, ein Mal). Ach ja, die Sache mit dem Tod… der ein- oder andere Sensenmann wuselt tatsächlich durch die Messehallen, allerdings nicht mit einem finalen Überstellungsauftrag in der Tasche, sondern als Figur aus der Comic- und Cartoon-Reihe „Nicht Lustig“. Überhaupt, die Verkleidungen: Besonders in Halle 2, wo sich die Fantasy-Leseinsel befindet und wo es um Mangas und Rollenspiele geht, läuft man ständig herrlich verrückten Gestalten über den Weg, die geradewegs einem Fantasy-Roman oder einem Manga entsprungen zu sein scheinen – wer ein paar Bilder dazu sehen will, der muss rechts auf das Schlüsselloch klicken. Was mich natürlich am meisten interessiert (klar, mal abgesehen vom Treiben am Stand des Gollenstein Verlags), war der Bereich Fantasy. Dort zeigt sich auch, dass – so unendlich groß die Welten der Phantasie auch sein mögen – unsere reale Welt doch ziemlich klein ist: Organisator der Fantasy-Leseinsel, wo sich die namhaften deutschen Autoren die Klinke in die Hand geben, ist das Merchandising-Unternehmen „Werk Zeugs“, und das kommt, wie ich, aus dem Saarland. Überhaupt: da fährt man 600 Kilometer, um dann in Leipzig zum erstenmal eine Kollegin aus der Heimat zu treffen, die man bisher nur übers Telefon kannte, und einen ehemaligen Kollegen, den man schon Jahre nicht mehr gesehen hat. Aber zurück zu Fantasy: Da kann man sich auf der Leipziger Leseinsel leicht eine Überdosis einfangen – und das mit dem größten Vergnügen. Leider kann ich mich nur von einem kleinen Teil der Vorträge infizieren lassen:  Zuerst lande ich bei „Die Chroniken von Tydia“ von Nina Maruhn. Das Besondere: Die Autorin ist gerade 14 Jahre alt geworden und wartet mit einer Geschichte um ein Mädchen auf, das als „Weltenreiterin“ in der Parallelwelt Tydia dem Volk der Jumias in einem Krieg beistehen muss. Vermutlich, sagt sie, soll es ein Dreiteiler werden, aber festlegen will sie sich da noch nicht – zweieinhalb Jahre hat sie an dem Buch geschrieben, davon sieben Monate an der vorliegenden Version  Interessant an den Lesungen ist es natürlich schon, eine Geschichte aus dem Mund des Autors zu hören, zu erleben, wie er selbst seine Sätze betont. Aber mindestens ebenso spannend ist es, wenn ein Autor ein wenig aus der Schule plaudert… Markus Heitz lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Er liest aus „Albae – Vernichtender Hass“, dem zweiten Buch der Reihe. Und er liest gut – aber, hey, es ist schon etwas unfair, wenn er an spannenden Stellen „aus dramaturgischen Gründen“ abbricht, oder? (Verdammt, wird der ältere Elb jetzt von der Alben-Frau getötet oder nicht?) Die Albae tauchten ja schon als Bösewichter in seiner Zwergen-Reihe auf, und sie seien doch viel zu Schade gewesen, um gleich wieder in der Versenkung zu verschwinden. Der dritte Band, „Dunkle Pfade“, soll voraussichtlich im August oder September erscheinen, zeitlich sei die Geschichte zwischen Zwergen 3 und 4 angesiedelt. Ach ja, die Zwerge: Auf die wird er natürlich auch angesprochen, ob da noch was kommt. Aber die Zwergen-Reihe, so Heitz, sei mit dem vierten Band abgeschlossen – „vorerst“, schiebt er nach. Und dann kommt doch noch eine vermutlich gute Nachricht für die Zwergen-Freunde: Nachdem sechs Jahre über eine Verfilmung gegrübelt worden war und die Idee dann doch wieder verworfen wurde, scheinen jetzt die Chancen gut zu stehen, dass eine TV-Serie daraus wird. Im Gefolge der Serie „Game of Thrones“ ist offenbar eine amerikanische Produktionsfirma auf den Trichter gekommen, dass eine „Zwergen“-Serie auch gut laufen könnte. Mitte kommenden Jahres werden die Dreharbeiten beginnen. (Heitz: „Aber wenn es kleine blaue Zwerge mit weißen Mützen sind, werde ich Einspruch erheben.“) Das Alles aber unter Vorbehalt, da ein Filmprojekt auch schnell wieder abgeblasen werden kann. Und die schlechte Nachricht: Markus Heitz ist wild entschlossen, die Pointe des Witzes „Ein Zwerg fragt einen Ork nach dem Weg…“ mit ins Grab zu nehmen („…und sie steht auch nicht in meinem Testament, also kommen Sie bitte nicht auf dumme Ideen!“) Bernhard Hennen, vor allem mit den „Elfen“ bekannt geworden, liest aus seinem jüngsten Roman „Alicia“ – wobei man die magisch geschrumpfte Titelheldin beim Flug auf einer Möwe begleiten kann. Die junge Heldin kann in der Geschichte das Rätsel um den Geisterfalken lösen, doch ein paar lose Enden bleiben noch – wird es also eine Fortsetzung geben? „Es wird einen Nachfolger geben“, sagt Hennen, doch wann, ist noch ungewiss, momentan hat er jedenfalls keine Zeit für dieses Projekt. Aber: „Die Geschichte um den verschwundenen Vater, die habe ich schon im Kopf.“ Als Arbeitstitel eines weiteren Romans im Zusammenhang mit der Spiegelwelt spukt ihm  auch „Nebenan und Anderswo“ durch den Kopf, in dem es dann zwei Parallelwelten gibt – ein Problem machen noch rechtliche Fragen, da hier auch bekannte Filmhelden auftauchen sollten (– wie wär’s denn als Alternative mit Persiflagen zu den Filmhelden?). Zudem hat Hennen Lust, mal in ein ganz anderes Metier einzutauchen, er denkt jedenfalls „heftig“ über einen Thriller nach  – mit zwei Erzählebenen: Eine im hier und jetzt, eine in der Vergangenheit. Besonders gefreut habe ich mich auch auf Kai Meyer, dessen überbordende Fantasie immer wieder für überraschende Bilder im Kopf sorgt. (Ich würde ja gerne sagen, dass ich seine Merle-Trilogie nur für meine Tochter gekauft habe – aber ich hab’ sie selbst verschlungen.) Meyer hat „Arkadien fällt“, den Abschluss seiner Arkadien-Trilogie, im Gepäck, und entführt damit auf ein ganz besonderes Kreuzfahrtschiff (wo sonst kann man ein Mädchen mit acht Spinnenbeinen treffen?). Eine Zuhörerin will wissen, warum seine Heldin ausgerechnet Rosa heißt. Die Antwort: Weil es ein italienischer Name ist, weil er kurz ist und weil der Name ganz bewusst nicht zu der Person passen sollte, denn Rosa, „die ist doch schon sehr speziell“.  Kai Meyer berichtet auch von seinem nächsten Buch, das im Dezember oder Januar erscheinen soll und „relativ düster“ sei – „ich war selbst überrascht“. Einen Namen hat es noch nicht, aber es spielt wieder im Mittelmeerraum. Erzählt wird diesmal aus der Perspektive von zwei Hauptfiguren und einem Bösewicht. Und Meyer legt auch noch ein Bekenntnis ab: Wenn er bei einer Lesung mal unter den Zuhörern sitzt, dann traut er sich nie, die erste Frage zu stellen. In diesem Sinne: Leser dürfen durchaus Fragen stellen, das freut den Autor. Und was bleibt von der Buchmesse Leipzig unterm Strich? 600 Kilometer Anfahrt, die sich gelohnt haben.
Fantasy Fantasyroman Roman, Marco Reuther, Marco, Reuther, "Halana und der Turm des Schwarzen Herzogs" Halana, Abenteuer, Prim, Schwerter, Kampf, Prolog